MEINE 5 BESTEN TIPPS FÜR NATÜRLICHE FAMILIENFOTOS DIE DU LIEBEN WIRST

Britta Eiberger, Fotografin aus Bonn, Familienfotografie, Familienzeit, Natur

Noch nie wurde in Familien so viel fotografiert wie heute. Kein Wunder – mit dem Handy als ewigem Begleiter. Ständig werden Gigabytes an Erinnerungen vom wuseligen Familienleben gespeichert: Wie klein die Kinder waren, was ihr zusammen erlebt habt. Aber findest du nicht auch, dass dabei vor allem zwei Arten von Schnappschüssen gemacht werden: Welche auf denen eigentlich immer einer fehlt (du?), oder Fotos in merkwürdiger Selfie-Perspektive?

Richtig schöne Bilder von der ganzen Familie sind eher selten und können zu einer echten Herausforderung werden. Denn nicht nur Outfit und Licht müssen passen, sondern es soll vor allem die Verbundenheit deiner Familie sichtbar werden. Außerdem hat beim Shooting am besten jeder Spaß und wirkt auf den Fotos vollkommen natürlich.

Du denkst, mit deiner Familie klappt das nie? Keine Sorge, ich verrate dir fünf Tipps für natürliche Familienbilder, die du lieben wirst.

TIPP 1: GANZ UNGESTELLT ODER LIEBER MIT ANLEITUNG: DIESE ART VON FAMILIENFOTOS IST DIE RICHTIGE

Jede Familie ist einzigartig. Und das darf auch auf Familienfotos gefeiert werden. Aber wie genau sollen die Bilder aussehen, die am besten zu dir und deinen Lieben passen? Im Großen und Ganzen hast du hier zwei Möglichkeiten für natürliche Familienfotos abseits der klassischen Studiofotografie: Lifestyle-Fotosessions oder dokumentarische Familienreportagen.

  • Ein Lifestyle-Fotoshooting ist etwas für dich, wenn du dir Bilder mit fröhlichen Emotionen wünschst, auf denen alle Familienmitglieder gut gelaunt und vor allem perfekt wirken. Oft wird dafür auch die Kleidung farblich aufeinander abgestimmt, die Wohnung picobello aufgeräumt, die Tageszeit so gewählt, dass das Licht möglichst günstig steht. Normalerweise gibt es keine Bilder, auf denen jemand schlecht gelaunt ist oder alltägliches Chaos gezeigt wird. Um das zu erreichen, führt die Lifestyle Fotografin deine Familie durch das Shooting. Sie zeigt dir, wo das Licht am schönsten ist und berät welche Outfits gut passen. Außerdem hat sie kleine Spielideen parat, die lachende Gesichter und gute Laune erzeugen. Bei der Lifestyle Familienfotografie geht es also darum unter Anleitung die schönsten Ausschnitte aus eurem Familienleben zu zeigen. Nicht darum, die Realität deiner Familie mit allen Facetten abzubilden.
  • Seit ein paar Jahren werden dokumentarische Familien-Fotoshootings immer beliebter. Der große Unterschied zur Lifestyle Familienfotografie besteht darin, dass es keine Anleitungen gibt. Keine anstrengenden gestellten Posen. Kein „In-die Kamera-Grinsen“. Die Wohnung muss nicht stylish sein, die Kleidung braucht nicht aufeinander abgestimmt werden. Echt ist hier das neue Perfekt. Aus diesem Grund fühlt sich ein dokumentarisches Familienfotoshooting auch nicht wirklich an wie ein klassischer Fototermin. Mehr wie der Besuch einer Freundin, die ihre Kamera dabei hat. Das ist besonders für Menschen, die sich ungern fotografieren lassen, die Möglichkeit trotzdem schöne Bilder zu bekommen. Denn eine Familienreportage ist stressfrei. Jeder darf machen was er möchte und so sein wie er ist. Alle Gefühle sind erlaubt – von schallendem Gelächter bis zum Wutausbruch. Im Grunde geht es darum, nicht nur einfach schöne Bilder zu machen, sondern darum, diese Fotos mit Charakter und deinem einzigartigen Leben zu füllen. Mit Fotos aus einer Familienreportage kannst du dich nicht nur daran erinnern wie ihr ausgesehen habt, sondern wie sich dein Familienleben zu der Zeit angefühlt hat. Dokumentarische Familienfotografie feiert deinen ganz normalen Familienalltag in künstlerischen Bildern. Hier erzählen die echten Momente die Geschichte. Die Geschichte deiner Familie.

Bei beiden Stilen entstehen schöne, emotionale Familienbilder. Ein Außenstehender sieht dem einzelnen Foto also nicht unbedingt an, ob es von einer Lifestyle- oder einer dokumentarischen Familienfotografin gemacht wurde. Für dich kann es allerdings einen Unterschied machen. Zeigt das Bild eine allgemeingültige Emotion ohne Bezug zu einem Familienmoment, oder erinnert es dich an das Gefühl des echten Augenblicks, des besonderen Zeitpunkts in einer Phase deines Lebens? Der Unterschied liegt in der fotografischen Methode.

TIPP 2: SO BEREITET IHR EUCH OPTIMAL FÜR’S SHOOTING VOR

Die schönsten Familienfotos entstehen, wenn sich alle wohlfühlen. Hört sich schwierig an? Ist es gar nicht! Denn häufig sind es die kleinen Dinge, wie zu wenig Schlaf oder Hunger, die für schlechte Laune beim Familien-Shooting sorgen können. Deshalb hier das Einmaleins für schöne Bilder:

  • Satt und glücklich: Ist der Magen voll, kommt während des Fototermins kein Hunger und damit auch keine schlechte Laune auf. Vor allem bei Outdoor-Shootings ist es eine Spitzenidee, etwas Leckeres zu Essen und zu Trinken dabei zu haben. So wird garantiert niemand „hangry“.
  • Ausgeschlafen und frisch: Gerade kleinen Kindern ist zu wenig Schlaf deutlich anzumerken. Für gut ausgeruhten Nachwuchs sucht den Zeitpunkt eures Shootings am besten nach euren Gewohnheiten aus. Seid ihr Frühaufsteher oder erst am Nachmittag so richtig fit? Ihr kennt eure Kinder am besten und wisst, was für eure Familie passt. Und keine Sorge: Eine gute Familienfotografin wird in jeder Lichtsituation schöne Fotos machen können. Es muss also nicht zwingend der goldene Sonnenuntergang sein.
  • Spaßig und beruhigend: Mache Kinder sind eher schüchtern und verstecken sich (vor allem zu Beginn des Fotoshootings) lieber hinter Papas Bein. Was hier nie klappt, ist Schimpfen. Deutlich stressfreier sind Verständnis und Ablenkung. Es kann das liebste Kuscheltier, der Schnuller oder das Schnuffeltuch sein, das erstmal Halt gibt. Und mit dem Lieblingsspielzeug, Seifenblasen, Frisbees und Bällen ist vor lauter Spaß und Action die Fotografin direkt viel weniger auffällig.
  • Bequem und harmonisch: Das Thema Kleidung spielt bei der Planung von Familienfotos immer eine riesige Rolle. Wenn euer Outfit die folgenden Punkte erfüllt, kann nichts schief gehen:
  1.  bequem – ein Cocktailkleid mit Highheels oder das schicke Businesshemd sind eher nichts
  2. den Temperaturen angepasst – keiner möchte während des Shootings schwitzen oder mit den Zähnen klappern
  3. keine sehr dunklen Farben – hier verschwindet oft die Struktur und ihr wirkt sehr flächig
  4. keine „Familienuniform“ – oder willst du euch wirklich die nächsten Jahre mit weißem T-Shirt und Jeans auf Omas Kaminsims stehen sehen? Partnerlook ist total out!
  5. wenige Farben und Muster, lieber keine Logo-Prints und auffälliger Schmuck – so wird das Gesamtbild harmonisch und lenkt nicht vom Wesentlichen ab. Denn schließlich möchtest du Fotos von euch und keine Werbung für irgendein Label machen.
  6. Wechselsachen – gerade bei kleineren Kindern geht öfter mal was schief

Aber was bringen noch so schön abgestimmte, bequeme Klamotten, wenn euer Kind unglücklich ist, weil das geliebte Elsa-Shirt im Schrank bleiben muss? Eiskönigin, Star Wars und Co. sind absolut keine Gründe, dass eine Familienfotografin nicht arbeiten könnte.

Also, das aller-aller wichtigste ist: fühlt euch wohl in eurer Haut! Eure Fotografin sorgt für den Rest.

Familienfotografie, Kinder schaukeln und schauen in den Himmel,Britta Eiberger, Familien-Fotoshooting, Familien-Shooting

TIPP 3: WÄHLT EINE LOCATION, DIE ZU EUCH PASST

Natürliche Familienbilder entstehen nicht im Studio, sondern dort wo euer Alltag tobt. Da wo ihr euch auskennt. Die Location eures Fotoshootings beeinflusst nämlich nicht nur die Stimmung der Bilder, sondern auch die Laune aller Familienmitglieder. Der richtige Ort für eure Familienfotos ist also bestenfalls

  • da wo ihr euch wohl fühlt
  • eine Stelle die euch etwas bedeutet
  • dort wo ihr machen könnt was euch Spaß macht und was zu euch passt

Das kann im eigenen Wohnzimmer sein, im Garten, an eurem Lieblingssee oder auch auf dem Spielplatz. Gerade kleinen Kindern fällt es oft viel leichter, draußen Fotos zu machen. Dort wo sie viel herumlaufen und toben können. Die Weite von Wiesen und Feldern oder flächige Hintergründe wie Mauern eigenen sich super, um den Fokus auf euch zu lenken. Auch weniger gewöhnliche Orte wie die Eisdiele, der Baumarkt oder euer Heimweg von der KiTa sind klasse, um eure Hobbies oder täglichen Beschäftigungen zu zeigen. Solche Bilder haben diese Prise „Lokal-Kolorit“ on top, die zeigt, wie ihr gelebt habt. Wie euer Umfeld aussah. So werden eure Familienbilder ohne großen Aufwand zu noch wertvolleren Erinnerungen.

TIPP 4: BEWEGT UND VERHALTET EUCH GANZ NORMAL

Habt ihr für euer Familienfotoshooting eine Aktivität geplant? Etwas, das ihr alle gerne macht? Perfekt! Richtig natürliche Familienbilder entstehen nämlich am leichtesten, wenn ihr Zeit zusammen verbringt und dabei vergesst, dass ihr gerade mitten in einem Fotoshooting seid. Dann, wenn ihr nicht in eine Pose gezwungen werdet, sondern euch völlig frei und stinknormal bewegen dürft. Konzentriert euch aufeinander und genießt die Zeit miteinander. Bestimmt fallen euch direkt mehrere Dinge ein, die eure Kinder richtig gerne machen. Bei denen ihr alle glücklich und ausgelassen seid. Bastelt oder backt ihr gerne? Gärtnert ihr zusammen, macht Wasserschlachten oder Lagerfeuer? Bei solchen Mini-Familienabenteuern entstehen ganz natürlich die Emotionen, die eure Verbundenheit zeigen.

TIPP 5: REGEN, BAUSTELLEN, QUENGELNDE KINDER: HALTET „PLAN B“ BEREIT

Wie sagt Oma so schön? Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Nicht nur Kinder sind Meister der Überraschung – auch das Wetter hält sich nicht immer an die Vorhersage. Und was, wenn an der Traum-Location plötzlich eine Baustelle ist oder dort eine Veranstaltung mit vielen Besuchern stattfindet? Für solche Fälle ist ein „Plan B“ Gold wert.

Die einfachste Lösung liegt meist in einer großen Portion Lässigkeit.

Denn ganz ehrlich: Was ist schlimm an Regen? Pfützenspringen und mit Schirmen um die Wette laufen macht Kindern Spaß und ihr bekommt absolut individuelle Fotos abseits von Pinterest und Insta. Habt also eher die gemeinsame tolle Zeit als Ziel und denkt weniger über konkrete Fotos nach.

Und wenn die Kinder motzig sind? So what?!? Auch diese Momente dürfen sein. Und sie vergehen. Vor allem, wenn eure Kinder das Fotoshooting mit planen durften. Wenn ihr Dinge unternehmt, die sie sich gewünscht haben, ist schlechte Laune nicht von Dauer. Was ihr allerdings vermeiden solltet ist Bestechung. Lasst Gummibärchen und Bonbons zu Hause und versprecht ihnen keine Extra-Computerzeit, damit sie „schön mitmachen“. So etwas geht nach hinten los und die Belohnung wird ständig nachgefragt oder neu verhandelt.

Was, wenn eure Traumlocation plötzlich so ganz anders ist, als ihr sie in Erinnerung hattet? Generell macht es Sinn, vor dem Fototermin zu überprüfen, ob ihr mit einem Straßenfest statt gemütlichem Spielplatzbesuch oder einem Stoppelfeld statt blühender Sommerwiese rechnen müsst. Oft sind in der Nähe ähnlich schöne Orte zu finden, die sich auch super für Fotos eignen. Schaut euch bei der Planung vielleicht schon danach um. Und ansonsten gilt: Locker bleiben – eine gute Fotografin kann auch an einer „ugly location“ traumhafte und authentische Familienfotos von euch zaubern.

Wichtig ist, nicht das eine Foto von Social Media im Kopf zu haben, das ihr genauso kopieren wollt. Ihr seid nicht wie die Menschen, die ihr irgendwo gesehen habt. Ihr seid ihr!

Zwei Brüder stehen und sitzen auf Stangen vor endlosem blauen Himmel, dokumentarische Familienfotografie von Britta Eiberger

EXTRA-TIPP: DRUCKT EURE FOTOS AUS – FÜR SCHÖNSTE ERINNERUNGEN JEDEN TAG

Hand auf’s Herz – wie oft scrollt ihr durch eure Handy-Schnappschüsse um die letzten Sommerferien noch einmal zu erleben? Wie oft stöbert ihr voller Leidenschaft durch die Unterordner der letzten Jahre, die sich auf eurer Festplatte sammeln? Also ich mache das nicht – nie. Denn digitale Bilder sind tot.

Erst gedruckt bekommen sie Leben. Ob auf Abzügen am Kühlschrank, in Fotobüchern oder Kalendern, großformatig gerahmt oder als kleine Prints in einer Kiste. Nur Bilder, die man anfassen und jederzeit anschauen kann, sorgen für Erinnerungen.

So aufregend es ist in einem Schuhkarton voller Fotos zu kramen, so toll ist es auch in einem Fotoalbum die zusammenhängende Geschichte eurer Familie immer wieder zu erleben. Gerahmte Fotos an den Wänden machen eine Wohnung erst zu eurem Zuhause. 

Sie zeigen was euch wichtig ist, feiern eure Persönlichkeit und erinnern euch jeden Tag – quasi im Vorbeigehen – an das, was ihr liebt.

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